Elvis und die Geburtsstunde der Jukebox-Degustation

Am vergangenen Wochenende haben die Vinopathen eine weitere Premiere gefeiert. In der eigenen Höhle haben sie zwei Freunde der Vinopathen der ersten Stunde zum Degustiertisch geladen. Es versteht sich von selbst, dass sich eine solche Degustation idealerweise leicht vom branchenüblichen Paradieren, Kokettieren und Posieren abheben sollte. Wenn die Vinopathen und deren Gefolgschaft degustieren, dann machen sie das nicht etwa vertikal, nein, auch nicht horizontal… sondern ganz einfach radikal. Im Falle der Premiere allerdings vor allem mal radikal falsch… wie wir ehrlicherweise an dieser Stelle hinzufügen müssen.

Die Geburtsstunde der Jukebox-Degustation ist jedenfalls Tatsache geworden. Und die geht so: Die Vinopathen lassen die gut und vielfältig bestückte Jukebox per automatische und zufällige Auswahl einen Song bestimmen, über alle Jahrzehnte und Musikgenres hinweg. Jeder Teilnehmer hat nun im Vorfeld die Aufgabe, einen zum ausgewählten Stück Musikgeschichte passenden Wein zu finden und mitzubringen. Es ist dem mündigen Weintrinker überlassen, auf welchen verschlungenen Pfaden und über welche abenteuerlichen Herleitungen er den Link zum zufällig bestimmten Song schlägt. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, wie die erste Ausgabe der Jukebox-Degu eindrücklich bestätigt hat. 2 Vinopathen, 2 vinophile Freunde, mindestens 4 verdeckt ausgeschenkte Flaschen, ein üppig belegtes Plättchen und ganz viel Vorfreude standen am Anfang dieses weinerlichen Erstlings. Die Flaschen werden blind der Reihe nach verkostet und kein Teilnehmer weiss mehr, als welchen Flascheninhalt er in die heitere Runde mit eingebracht und unter Ausschluss der Öffentlichkeit entkorkt hat. Wie schwierig es dann allerdings ist, den auch wieder über die Farbe und die durch Ronald McDonald und Aromat verkümmerten Geschmacksknospen zu erkennen, davon können die vier tapferen Premierenopfer ein Liedchen singen,  keines aus der Vinopathen-Jukebox.

Der geneigte Leser mag sich jetzt fragen, wo der tiefe Sinn dieses kranken vinophilen Vorgehens zu suchen ist. Die Antwort ist um ein Vielfaches simpler als einen Wein blind zu degustieren: Spass an der Freude am Wein, seiner Vielfalt und am Sein. Ach ja, einen Sieger gibt es auch, allerdings nur einen Siegerwein… Neugierig zu erfahren, was Elvis und Love me Tender mit Ungarn am Hut haben? Wollt Ihr erfahren, wie nahe die USA und Italien neuerdings zusammenliegen und warum Zinfandel aus dem Piemont nach Pferdeschweiss stinkt, dann verpasst nicht die zusammengefassten Erfahrungen und die einzelnen Weinnotizen zu unserer ersten Jukebox-Degustation. Demnächst hier bei den Vinopathen. Frohes Weinsein!

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4 Responses to Elvis und die Geburtsstunde der Jukebox-Degustation

  1. Vinopath Peter says:

    Ich und mein Gaumen wehre sich entschieden gegen die Bezeichnung, Zitat:«durch Ronald McDonald und Aromat verkümmerten Geschmacksknospen». Obschon ich zugeben muss, das Sonntagsei geht nicht ohne Aromat.

  2. Pingback: Nachsitzen für die Vinopathen | vinopathen.ch

  3. David Gray says:

    Wow you guys are hard to find! If only i knew what this website meant i could make a proper comment!
    Dave Gray

    • Vinopath Peter says:

      Hi Dave
      hey brother, i am very pleased to hear a sign of life from the happy turtle :-).
      In this area it is al about wine, but perhaps some days you will read something about whiskey. but i am not such a big fan. We need a guestwriter then, or a ghostwriter 😉

      loves greet to the family
      vinopath peter

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